An drei Seen

Erholsame Wochenenden oder Ferien mitten in der Gemüsekammer der Schweiz – das Seeland bietet dank den drei Seen und viel Natur interessante Möglichkeiten.

Naherholungsgebiet für Freizeit und Weekends in der Region, das Seeland ist auch eine interessante Ferienregion mit vielen Möglichkeiten vor Ort und in der Nähe. Von der Bieler Altstadt über vielfältige Wander- und Velowege bis zu den nahen Jurahöhen bietet die Region viel Natur und Historie. Bis vor rund 140 Jahren war die heutige Gemüsekammer der Schweiz, das Seeland, eine Sumpflandschaft, in der Menschen an Malaria erkrankten. Als Erstes entstand der Nidau-Büren-Kanal als vergrösserter Abfluss aus dem Bielersee. Ab 1875 folgte der Bau des Kernstücks, der Hagneckkanal, mit dem die Aare von Aarberg in den Bielersee umgeleitet wurde. Es folgten die Korrekturen der Zihl zwischen Neuenburger- und Bielersee sowie der unteren Broye zwischen Murten- und Neuenburgersee. Die Juragewässerkorrektion führte zu einer Absenkung der drei Seen um 2,5 Meter. Das Seeland ist ein Produkt der drei Seen und deren Wandel. Die Landschaft wandelt sich weiter, durch die Trockenlegung senken sich die Böden, eine zweite Juragewässerkorrektion wurde zwischen 1962 und 1973 realisiert und eine dritte Korrektur ist bereits im Gespräch. Wie wichtig das Thema für die Region ist, macht eine Ausstellung zur Geschichte der Gewässerkorrektur im Schlossmuseum Nidau deutlich.

Heimat Von Albert Anker
Àpropos Museum: Rückblick in eine andere Zeit. In Ins, steht leicht von der Strasse zurückversetzt und erhöht ein stattliches Bauernhaus mit breit ausladendem, tief hinuntergezogenem Ziegeldach. Hier wurde Albert Anker 1831 geboren, verbrachte den grössten Teil seines Lebens und verstarb 1910 im Alter von 79 Jahren. Der Arbeitsraum vermittelt viel vom Künstlergeist und vom Zeitgeschmack des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Das Atelier mit seiner besonderen Atmosphäre ist der Öffentlichkeit zugänglich. Im Frühling 2022 soll daraus mit einem neuen Pavillon im grossen Garten das Centre Albert Anker werden.

Aus- und Einblicke
Unzählige Wandermöglichkeiten mit historischen Einblicken wie etwa die Wanderung von Täuffelen nach Studen, vom Seerücken zum Jäissberg, über die dünn besiedelten Höhen zwischen Bielersee und Alter Aare, mit faszinierender Sicht Richtung Grosses Moos, zur Hügelwelt um den Frienisberger und zu den Alpen sowie Begegnungen mit keltischen, römischen und mittelalterlichen Stätten am Jäissberg, bietet die «Seerücken-Jäissberg»-Route.

Der Rebenweg entlang den sonnendurchfluteten Rebhängen am linken Bielerseeufer darf als eine der reizvollsten Wegstrecken der Schweiz bezeichnet werden. Die Rebberge von Tüscherz/Daucher bis Schafis/Chavannes sowie die St. Petersinsel wurden 1977 als Landschaft von nationaler Bedeutung inventarisiert.

Die St. Petersinsel, wie sie uns heute präsentiert, ist auch erst mit der Gewässerkorrektur entstanden. Sie ist ein weiteres beliebtes Ausflugsziel in der Region. Vor der Senkung des Seespiegels um 2,5 Meter bestanden zwei Inseln: die damals noch wesentlich kleinere St. Petersinsel im nordöstlichen Bereich der heutigen Insel und die noch kleinere Chüngeliinsel rund 700 Meter südwestlich davon.

Ausflug mit dem Schienenvelo
Wem Wandern und Biken zu trivial ist, kann es in der Region auch mal mit Schienenvelofahren versuchen Die Nostalgie-Expedition startet in Laupen in der Nähe des Bahnhofes und führt über die stillgelegte Eisenbahnstrecke entlang an renaturierten Wasserlandschaften bis zum Wendepunkt Witteberg in der Nähe des Bahnhofes Gümmenen. Die Rückfahrt mit den Schienenvelos startet mit einer Schussfahrt in die Ebene von Laupen.

Spass für die ganze Familie bietet auch die Swin-Golf-Anlage in Erlach. Hier kann man als Anfänger auf die Anlage. Swin-Golf ist eine von alten bäuerlichen Spielen abgeleitete Erfindung aus Frankreich. Gespielt wird abwechselnd. Wer am weitesten von der Fahne entfernt ist, spielt als Nächster – auch mehrere Schläge –, bis ein anderer Ball weiter von der Fahne entfernt ist.

Bieler Altstadt
Mit Biel verbinden die meisten Besucher die Vorstellung einer Industriestadt des 19. Jahrhunderts. Doch sie hat einen mittelalterlich geprägten Altstadtkern bewahrt. Galerien, Antiquitätenläden und kleine Läden wechseln sich ab mit Restaurants, Theatern und Cafés.

Camping in der Region
Campingtipps in der Region gibt es im Magazin WOHNMOBIL & CARAVAN. Die Ausgabe 1/21 lässt sich online bestellen.

aus: Wohnmobil und Caravan, Heft Nr. 1/2021