Entdecken Sie die Südvogesen mit dem Reisemobil

In den Südvogesen, in der französischen Region Burgund-Franche-Comté, ist der Sommer ein ganz besonderer Moment. Luxeuil-les-Bains organisiert nächtliche Märkte mit Aperitif-Stimmung, in Belfort kommen geschichtsinteressierte Wanderer auf ihre Kosten. Eine Reise mit dem Wohnmobil oder Caravan lohnt sich allemal.

Manchmal sind interessante Ziele so nah, dass man versucht ist, achtlos an ihnen vorbeizufahren. Dabei bieten sie die Möglichkeit auch über ein verlängertes Wochenende in eine andere Welt einzutauchen. Die Südvogesen sind eine solche Region. Dabei gibt es in der Region eine ganze Reihe von Campingplätzen, so dass eine Reise mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen überhaupt kein Problem ist.

Jeden Dienstagabend herrscht im Juli und August in Luxeuil-les-Bains in den Südvogesen eine ganz besondere Stimmung. Die kleine Stadt organisiert jeweils ab 17 Uhr nächtliche Märkte. Einheimische und Touristen begegnen sich hier am Place Saint-Pierre und am Place de la Baille. Kunsthandwerker, regionale Produkte und Musik sind die Zutaten, um einen angenehmen Abend zu verbringen. Die Sonne ist noch nicht untergegangen, aber die Temperaturen sind dann erträglich. Es ist der ideale Augenblick, über den Markt zu schlendern und sich umzusehen, wo man das französische Ritual des Aperitifs einhalten kann. Der Rahmen ist dafür wie geschaffen, zwischen den historischen Gebäuden des Rathauses, der Bibliothek und der Basilika Sankt Peter und Paul. Bis 22 Uhr und später herrscht buntes Treiben in der Stadt.

Luxeuil-les-Bains, mit 7000 Einwohnern, ist ein Kurort am Fusse der Vogesen und seit der Antike für seine wohltuenden heissen Quellen bekannt. Laut den Römern schenkt das Wasser Langlebigkeit und Fruchtbarkeit. Die Basilika Saint-Pierre in romanisch-gotischem Baustil oder die Abtei Saint-Colomban sind Zeugnisse für ein bemerkenswertes Kulturerbe. Im Schöffenturm befindet sich das älteste Museum Frankreichs, denn es wurde vom Rat der Stadt 1673 gegründet. Typisch für diesen Ort ist auch die Allgegenwart des roten Sandsteines.

In Fougerolles: seit dem 16. Jahrhundert sind der Ort und seine Umgebung für den Kirschanbau und das Brennen von Kirschwasser bekannt. Das Ökomuseum ist sehr modern und lässt verstehen, wie aus einer landwirtschaftlichen Beschäftigung eine wahre Industrie wurde. Das Gebiet besitzt die kontrollierte Herkunftsbezeichnung AOC. Traditionen und wirtschaftliche sowie soziale Rahmenbedingungen werden dargestellt. Im alten Destilliergebäude kann man eine ausserordentliche Sammlung von Destillierkolben bestaunen.

Ein paar Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt, gibt es Belfort. Der Löwe von Bartholdi ist dort der stolze Beschützer der Stadt. Er ist das Symbol der Freiheit und des heldenhaften Widerstandes gegen die preussische Armee 1870–1871. Mit elf Metern Höhe und 22 Metern Länge wacht er seit 1880 über die Stadt. Die Zitadelle, die in Etappen vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, diente den Bewohnern Belforts als Zuflucht. Für geschichtsinteressierte Wanderer ist auch ein 75 Kilometer langer Wanderweg möglich. Die «Randonnée des Forts» führt nicht nur durch schöne Natur, sondern auch zu Festungsanlagen von Séré de Rivières.

In den Südvogesen sollte man auch ein kurioses Museum nicht verpassen. Die «Maison de la Negritude» in Champagney dokumentiert die Abschaffung der Sklaverei und die Verteidigung der Menschenrechte in origineller Form. Die Bewohner dieses kleinen Dorfes hatten am 19. März 1789, mit einem Beschwerdebuch, vom französischen König die Abschaffung der Sklaverei der schwarzen Menschen gefordert.  

Mehr Informationen unter:
www.de.bourgognefranchecomte.com

aus: Wohnmobil und Caravan, Heft Nr. 4/2018

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