Mit dem Wohnmobil Japan entdecken

Japan ist ein faszinierendes Land. Wer es bereisen will, muss allerdings wegen der Schrift ein paar Hürden nehmen. Dass dies sogar mit einem Wohnmobil machbar ist, zeigt diese Reportage, die zu einigen bekannten touristischen Highlights führt, in der aber Alltägliches und Neues Platz findet.

Japan lässt sich auf einer Rundtour mit dem Camper entdecken.
Japan lässt sich auf einer Rundtour mit dem Camper entdecken.

Der Name «Land der aufgehenden Sonne» ist kein Werbename und kommt auch nicht von der Flagge, ein roter Kreis auf weissem Hintergrund. Die Japaner nennen Japan Nippon oder Nihon. Dieser Name setzt sich aus zwei Kanjis (Schriftzeichen) zusammen. Ni bedeutet Tag oder Sonne, hon steht für Ursprung oder Beginn. Pauschaltouristen haben das Sushi-Land längst für sich entdeckt. Auch einige Individualtouristen bereisen Japan und greifen dabei hauptsächlich auf das hervorragende Zug-Netz zurück. Der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen verbindet alle grösseren Städte miteinander, und bei Geschwindigkeiten von 400 km/h überwindet man auch grössere Distanzen erstaunlich schnell. Doch selbst mit dem Wohnmobil durch Japan fahren? Auf diese Idee kamen noch nicht viele und auch ich nur durch Zufall. 2016 besuchte mich eine langjährige Freundin auf meiner zweimonatigen Indienreise, wir verbrachen dort Weihnachten zusammen und tanzten gemeinsam ins neue Jahr. «Das nächste Mal kommst du zu mir nach Tokyo», meinte sie mit einem Augenzwinkern und in der Neujahrs-Euphorie stiessen wir darauf um Mitternacht an. Sie arbeitet für die Botschaft und wird alle Jahre auf einen anderen Kontinent versetzt. Japan war für mich bis dato noch völlig unbekannt und zog mich schon allein deswegen an. Doch nur in der Grossstadt zu verweilen, erscheint mir zu öde. Wenn ich schon um den halben Erdball fliege, dann wollte ich auch mehrere Facetten des Landes kennenlernen!

Da ich gern mobil und unabhängig bin und zudem immer sehr viel Foto-Ausrüstung dabeihabe, die ich ungern in öffentlichen Verkehrsmitteln mit mir herumschleppe, suche ich im Internet nach einem geeigneten Mietwagen. Mehr aus Spass gebe ich bei Google die Stichwörter «Japan» und «Wohnmobilvermietung» ein und bin erstaunt, als ich sofort fündig wurde. Sofort steht für mich fest: ich werde Japan mit dem Camper bereisen!

Anfang Juni fliege ich nach Tokyo. Meine Freundin schickte mir im Vorfeld genaue Instruktionen, wie ich vom Flughafen Narita, der streng genommen gar nicht mehr in Tokyo liegt, zu ihrer Wohnung in der Innenstadt komme. Denn Taxen sind nicht nur teuer in Japan, sondern sehr teuer, und so kann eine Fahrt vom Flughafen ins Zentrum schnell mehrere Hundert Euro kosten.

Reise im Wohnmobil
Nach ein paar Tagen in Tokyo übernehme ich den Mietcamper, der mich die nächsten sechs Wochen durch Japan begleiten wird. Er ist mit seinen 4,99 Meter Länge sehr kompakt. 4,99 Meter sind die magische Grenze bei Campingfahrzeugen, denn wenn man unter 5,00 Meter
Länge hat, darf man noch auf einem normalen Parkplatz parkieren. Hat man ein grösseres Fahrzeug, muss man sich zu den Bussen stellen und dann wird es auch teuer. Richtig teuer. Ich hatte mich daher bewusst gegen das geräumigere Alkovenmodell und für den Van entschieden. Denn in Japan geht es oft eng zu. Diese Entscheidung erwies sich als genau richtig.

Die Strassen in Japan sind sehr gut ausgebaut. Es steht ein hervorragendes Autobahnnetz in den Ballungsräumen sowie selbst in den entlegensten ländlichen Gebieten zur Verfügung. Wichtig: in Japan gilt Linksverkehr. Für das Mieten von Wohnmobilen wird eine Übersetzung des Führerausweises verlangt.
Generell hat jede Jahreszeit in Japan ihren Reiz, dennoch sollte man im Hinterkopf behalten, dass in der sogenannten «Goldenen Woche» zwischen dem 29. April und dem 5. Mai ein Grossteil der Japaner Ferien macht, da hier das Reisewetter sehr angenehm ist, und viele Feiertage fast unmittelbar aufeinanderfolgen. Das bedeutet, dass Ferien in dieser Reisezeit teurer werden können, da generell die Preise im ganzen Tourismusbereich anziehen, und gleichzeitig auch viele Läden in Japan geschlossen sind.
Ähnlich verhält es sich während der Obon-Woche (je nach Region im Juli oder August) und Neujahr.

Der komplette Reisebericht ist im Magazin WOHNMOBIL &  CARAVAN zu lesen. Die Ausgabe 05/2019 lässt sich online bestellen.

Text und Fotos: Janette Emerich
aus: Wohnmobil und Caravan, Heft Nr. 05/2019

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