Wohnmobil-Paradies vor der Haustüre

Hinter dem Bodensee versteckt sich für Schweizer ein kleines Wohnmobil-Paradies, das auch als traditionelle Campingregion bestehen kann. Geboten wird in Oberschwaden Kultur, Wellness, Spass, Sport und vor allem eine überzeugende Caravaning-Infrastruktur mit tollen Stellplätzen und attraktiven Campingplätzen.

In der Region Oberschwaben-Allgäu sind Wohnmobil- und Caravangäste besonders gut aufgehoben. Die sanft hügelige und von Seen und Flüssen durchzogene Landschaft zwischen Donau und Bodensee bezeichnet sich gerne als die «Wiege des mobilen Reisens». Mit Dethleffs, Hymer und Carthago haben drei der grossen Wohnmobil- und Caravanhersteller Europas bis heute zentrale Teile ihrer Wirkungs- und Produktionsstätten in der Region. Quasi gefestigt wird dieser Anspruch «Wiege des mobilen Reisens» durch das Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee mit seiner historischen Wohnmobil- und Caravanausstellung. Doch das allein macht aus der Region Oberschwaben-Allgäu allein noch kein Wohnmobil-Paradies. In der eigentlichen Region zählt Oberschwaben Tourismus 36 Stellplätze und 11 Campingplätze. Ist man in der Auslegung der Region noch etwas grosszügiger als die streng regionalpolitische Interpretation und spricht von der Region zwischen Bodensee und der Iller, die auf der Linie Kempten–Memmingen–Ulm  verläuft, der Donau im Norden und den Alpen im Süden, dann sind es sogar speziell am Bodensee noch ein paar Campingplätze mehr. Einige davon finden Sie in den Top-Camps.

Familienroute
Oberschwaben Tourismus hat die vielen touristischen Highlights zu thematischen Routen verbunden, die es den Wohnmobil-Reisenden erleichtern, sich speziellen Themen intensiver zu widmen. Da findet sich die Donautal-Route, die Route zum Federsee oder die Allgäu-Route. Die Fahrstrecken sind zwischen 60 und 150 Kilometer lang und führen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Eine absolute Neuheit ist die Familienroute Oberschwaben-Allgäu, welche spannende und familienfreundliche Ausflugsziele, Stell- und Campingplätze als Übernachtungsplätze zu einem Routenvorschlag für Familien mit Kindern bis 12 Jahre zusammenführt. Der Startpunkt dieser Route ist Isny im Allgäu, und schon dort wartet die Eistobel-Schlucht als kleines Naturwunder. Im Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben in Wolfegg, im Oberschwäbischen Museumsdorf in Kürnbach oder im Steinzeitdorf des Federseemuseums in Bad Buchau finden regelmässig, auch an Wochenenden und in den Ferien, spannende Mitmachprogramme für die ganze Familie statt. Alle kleinen und grossen Wohnmobilfans können die Geschichte des mobilen Reisens im Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee miterleben. Im Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf erforschen Kinder gemeinsam mit Emy, der Sumpfschildkröte, die interaktive Moorausstellung. Endpunkt dieser Route ist das Ravensburger Spieleland, ein echtes Spiel- und Freizeitparadies für Familien mit Kindern bis 12 Jahre, das nur wenige Kilometer südlich von Ravensburg, der Stadt der Spiele, liegt.

Barockstrasse
Prunkvolle Schlösser und Gebeine in kostbaren Gewändern: Etwas bizarr ist die Barockzeit aus heutiger Sicht, und gerade deshalb faszinierend. Auf der Barockstrasse kann man Barockkirchen bestaunen, im Klostergarten entspannen, üppige Barockmenüs geniessen, Orgelmusik erlauschen, den grössten Blutritt Europas erleben oder beim Anblick verzierter Gerippe erschaudern. Ein Routenführer der Oberschwäbischen Barockstrasse präsentiert die Region zwischen Donau und Bodensee innerhalb von sechs Themenwelten. Die Oberschwäbische Barockstrasse besteht aus vier Routen und führt auf rund 750 km durch Deutschland, Österreich und Schweiz an grossen und kleinen Schätzen der Barockzeit entlang. Von St. Gallen bis Wiblingen und Sigmaringen bis Kempten können die eindrucksvollsten Barockschlösser der Region besichtigt werden. Der reich geschmückte Bibliothekssaal im Kloster Wiblingen, das prächtige Neue Schloss in Kisslegg oder das Neue Schloss Tettnang sind Zeugen der Grenzenlosigkeit barocker Kunst.

Ein Barockjuwel mit Sicht über den Bodensee auf die Alpenkette ist die berühmte Rokokokirche Birnau. Meister wie Peter Thumb, Josef Anton Feuchtmayer und Gottfried Bernhard Götz waren hier am Werk. Es sind die kleinen Details, wie der bekannte «Honigschlecker», die zeigen, wie viel Liebe zum Detail in der pompösen Kunst steckt. Besonders im Inneren entfaltet sich die Schönheit der kleinen Barockkirchen: Die Wallfahrtskirche Steinhausen wird auch als «schönste Dorfkirche der Welt» betitelt – wie im Himmelreich fühlt man sich, unter den weiss-golden strahlenden Verzierungen.

Oberschwaben bringt mit traditionellen Festen Einheimische wie Gäste zusammen. Tausende von Reitern in Frack und Zylinder füllen am Freitag nach Christi Himmelfahrt die Strassen von Weingarten beim traditionellen Blutritt. Verfolgt wird die Prozession von über 30 000 Zuschauern. Zahlreiche Besucher zieht es aus-serdem zur Fasnet im Februar in die Region, wenn die Narren die Macht übernehmen. Ruhe findet man bei einem Spaziergang durch liebevoll angelegte Gartenanlagen der Klöster und Schlösser. Sanft plätschernde Bäche, wie der Krummbach bei Ochsenhausen, angelegt von Mönchen im 15. Jahrhundert, sind Ziele für Ausflüge in die Natur. Überall in der Region laden Wirtschaften ein, stilechte Barockmenüs und Bier aus der Region zu probieren. Die Schwaben haben auch eine Vorliebe für die einfache Küche: Seelen und Schmalzgebäck gibt es in jeder Bäckerei zu kaufen.

Die mystische Seite des Barock erfahren
Imposante Orgeln sind aus den Barockkirchen nicht wegzudenken. Meisterwerke wie die berühmte Gabler-Orgel in der Klosterkirche Ochsenhausen sind optisch und akustisch eine beeindruckende Erscheinung. Bis heute werden auf den Orgeln Stücke der damaligen Zeit gespielt. Wer beim Lauschen der tiefen Klänge keine Gänsehaut bekommt, wird spätestens beim Anblick des barocken Reliquienkults erschaudern. Das zerrissene Lebensgefühl der Zeit ist beim Anblick reich verzierter Gebeine zu erahnen: Nach dem Schrecken des 30-jährigen Krieges waren sich die Menschen der Endlichkeit des Lebens bewusst.

Kulinarischer Schlösser – Streifzug durch die Epochen
Passend zum deutschlandweiten Themenjahr «Kulinarisches Deutschland» der Deutschen Zentrale für Tourismus hat sich auch die Burgen- und Schlösserregion Oberschwaben-Allgäu herausgeputzt und lädt Besucher ein zu einem kulinarischen Streifzug durch die Epochen. Bei einer exklusiven Kostümführung im Hohenzollernschloss Sigmaringen werden Wein und Wild in der historischen Schlossküche verkostet, beim barocken Kaffeekränzle im Neuen Schloss Tettnang erlebt man erst die barocken Prunkräume und schmaust anschliessend stilecht an einer barocken Kaffeetafel im Bacchussaal. Beim Ritteressen im Ritterkeller in Aulendorf oder auf der Waldburg geht es handfest zu – es darf auch mit den Fingern gegessen werden.

Kurzferien am Wochenende
Auch für Kurzreisende und Tagesausflugsgäste bietet Oberschwaben-Allgäu eine grosse und bunte Vielfalt an spannenden Sehenswürdigkeiten, kühlenden Erlebnisbädern und Seen, Museen aller Art sowie Burgen und Schlösser an. Drei der beliebten Ausflugsziele in der Region feierten 2018 runde Geburtstage: 20 Jahre Ravensburger Spieleland, 40 Jahre Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg und 50 Jahre Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach bieten ein erlebnisreiches Programm. Auch neue Familienangebote warten darauf, entdeckt zu werden: Die Stadt Bad Saulgau hat einen erlebnisreichen Natur-Themen-Park mit einem 3,5 Kilometer langen Erlebnisweg «Wasser» konzipiert. Die Stadt Aulendorf ist ebenso um eine Attraktion reicher, denn im und um Schloss Aulendorf findet sich seit Herbst 2018 ein neu entwickelter medialer Erlebnis-Parcours. Zahlreiche Events und Veranstaltungen, wie Floh-, Kunst- und Töpfermärkte, Kinder- und Stadtfesten, mit langer Tradition, bieten das ganze Jahr vergnügliche Reiseanlässe.

Genussregion
Oberschwaben-Allgäu als Genussregion soll hier ebenso eine besondere Erwähnung finden. Die landwirtschaftlichen Betriebe und Lebensmittelhandwerksbetriebe, häufig seit Jahrzehnten in Familienhand, setzen sowohl bewährte als auch moderne Techniken und Rezepturen zur Gewinnung, Herstellung und Weiterverarbeitung von oberschwäbischen Köstlichkeiten ein. Altbewährtes und Neues werden auf diese Weise hervorragend kombiniert, oberschwäbische Genusskultur gepflegt und eine reiche Vielfalt an regionaltypischen Spezialitäten in ausgezeichneter Qualität angeboten. Vielerorts laden Hersteller und Manufakturen zu Führungen und Besichtigungen ihrer Produktionsstätten und zu Verkostungen ein, finden Bauern- und Genussmärkte statt und werden Kochkurse und kulinarische Events veranstaltet. Die traditionsreiche und gelebte Bierbraukunst, die rund 25 selbstständigen Brauereien und die rund 100 verschiedenen Biersorten tragen wesentlich zur Bekanntheit Oberschwaben-Allgäus als Bierregion im Süden Baden-Württembergs bei. In den Schankstuben der lokalen Brauereien und den zahlreichen Landgasthöfen wird die schwäbische Gastlichkeit hautnah erlebbar. Typisch oberschwäbische Gerichte, wie «Kässpätzle», «geschmälzte Maultaschen» und Zwiebelrostbraten sind hier feste Bestandteile der Speisekarte.

Fotos: ©Oberschwaben Tourismus und ©Stadt Ravensburg
aus: Wohnmobil und Caravan, Heft Nr. 5/2018

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