Mit der neuen M-Baureihe auf dem Mercedes Sprinter ergänzt der französische Hersteller sein ohnehin umfangreiches Modellangebot im Bereich der vollintegrierten Fahrzeuge. Zum Supertest stellt sich der 7,54 Meter lange M 96 mit komfortablem Queensbett und zeitgemässer Lounge-Sitzgruppe. Wie sich der Rapido in der Praxis bewährt, klärt unser mehrwöchiger Härtetest. Ausserdem beantworten wir die Frage, wie es um das Verhältnis von Preis und Leistung bestellt ist.
Der französische Hersteller, deren Anfänge bereits vor knapp 60 Jahren mit einem Faltwohnwagen begannen, hat sich inzwischen zu einer europäischen Gruppe entwickelt, in der aktuell zehn Marken vereint sind. Trotz dieser internationalen Ausrichtung ist Rapido ein Familienunternehmen geblieben, das heute von der zweiten und dritten Generation der Gründerfamilie Rousseau geführt wird. Übrigens dokumentieren die drei Personen auf dem Firmenlogo die drei Rousseau-Generationen.
Aktuell umfasst das Modell-Portfolio 21 vollintegrierte Modelle, die sich in vier Baureihen aufteilen. Eine Besonderheit spielt dabei die neue M-Baureihe, dessen frontangetriebener Mercedes Sprinter mit einem Alko-Chassis bestückt ist. Zur Auswahl stehen zwei gleich lange Modelle mit unterschiedlichen Bettlösungen, entweder als M 66 mit Einzelbetten, als M 96 mit Queensbett im Heck. Dank serienmässigem Hubbett und geräumiger Sitzlandschaft sind beide Modelle auch für Familien bestens geeignet.
Mit seinem Grundpreis von gut 100 000 Franken rangiert der M 96 im Premium-Segment der Integrierten, wobei aber das Testmobil mit einigen Extras auf knapp 120 000 Franken kommt. Darin enthalten ist das ohnehin sinnvolle M-Paket, der 177 PS starke Turbodiesel inklusive 9-Gang-Automatikgetriebe und 4,5-t-Heavy-Chassis sowie LED-Frontscheinwerfer, 17“-Leichtmetallfelgen, Tempomat mit Abstandsradar und Alde-Warmwasserheizung.
Fazit
Im Testbetrieb hat sich der Rapido M 96 in Punkto Wohnwert und Praxistauglichkeit bestens bewährt. Echte Schwachstellen sind nicht auszumachen. Neben dem Fahrspass mit dem 177 PS starken Mercedes-Turbodiesel, der jederzeit genug Vortrieb leistet, steht aber auch akkurate Verarbeitungsqualität innen wie aussen. Dazu bietet der 4,5-Tonner jede Menge Stauraum sowie eine hohe Zuladekapazität von knapp 1,1 Tonnen. Summa summarum erweist sich der Franzose mit deutscher Fahrwerkstechnik als fahraktiver Urlaubsbegleiter mit tollem Wohnambiente, bestem Sitz- und Schlafkomfort und schicker Silhouette zum letztlich doch angemessenen Preis im Segment der Premium-Integrierten.
Der aussführliche Supertest ist im Magazin Wohnmobil & Caravan zu finden. Die Ausgabe 3/2020 lässt sich online bestellen.
Platz | TOP 5 Gesamt | Aufbau | Heft | Gesamtwertung 1000 |
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1 | Hymer B-SL 704 | I | 3/18 | 859 |
2 | Morelo Loft 78 FX | I | 4/16 | 854 |
3 | Hymer ML T 580 | T | 1/20 | 850 |
4 | Concorde Carver 844 L | I | 5/15 | 849 |
5 | Carthago Chic C-Line I 4.9 L Superior | I | 1/19 | 843 |
Gesamt 25 Fahrzeuge, Resultate älter als 5 Jahre entfallen automatisch.
Platz | TOP 3 «Integrierte Oberklasse» | Heft | Gesamtwertung 1000 |
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1 | Carthago Chic C-Line I 4.9 L Superior | 1/19 | 843 |
2 | Rapido M 96 | 3/20 | 842 |
3 | Eura Mobil Integra Line 695 EB | 1/18 | 838 |
Als Basis für die Maximalpunktzahl gilt der jeweilige Stand der Technik zur Zeit des Testes.
Text und Fotos: Siegfried Semper
aus: Wohnmobil und Caravan, Heft Nr. 3/2020