Tschechien

Historische Städte und herrliche Landschaften

Eine Reise durch die faszinierende Vielfalt Tschechiens, beginnend in Donaustauf und Pilsen mit beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, über Marienbad und Franzensbad bis hin zu den charmanten Städten Karlsbad und Prag. Die Erkundung der tschechischen Landschaft und Kultur erwies sich als unvergessliches Abenteuer.

Reiseroute Tschechien.
Reiseroute Tschechien.

Die Tschechische Republik erstreckt sich über eine Fläche von etwa 79 000 Quadratkilometern und bietet eine beeindruckende landschaftliche Vielfalt. Im Westen erhebt sich der Böhmerwald mit seinen dichten Wäldern und sanften Hügeln, während im Norden das Erzgebirge und die Sudeten mit malerischen Gipfeln und Tälern faszinieren. Das Landesinnere ist geprägt von fruchtbaren Ebenen und den Flussläufen von Moldau und Elbe, die durch charmante Städte und Dörfer fliessen. Die Böhmische Schweiz im Nordwesten begeistert mit bizarren Sandsteinformationen und tiefen Schluchten. Die optimale Reisezeit für Tschechien liegt zwischen Mai und September, wenn das Klima mild und angenehm ist. In diesen Monaten erstrahlt die Natur in voller Pracht, und kulturelle Veranstaltungen finden vermehrt statt. Auch der Herbst bietet mit seiner farbenfrohen Landschaft und ruhigeren Touristenströmen ideale Bedingungen für einen Besuch.

www.visitczechia.com

Ende Mai begann meine Reise von der Schweiz nach Tschechien, mit einem Zwischenhalt in Donaustauf, Deutschland. Dort übernachtete ich auf einem kostenpflichtigen Stellplatz für 12 Euro pro Nacht, exklusive Strom, jedoch inklusive Nutzung der Sanitäranlagen. Nach einem kurzen Spaziergang von etwa 20 Minuten erreichte ich die Walhalla, eine beeindruckende Gedenkstätte, die berühmte deutsche Persönlichkeiten ehrt.

Nach einer erholsamen Nacht setzte ich meine Fahrt fort ins Land des Bieres und der architektonischen Schönheiten. Mein erstes Ziel war Pilsen, weltweit bekannt als Geburtsort des Pilsner Bieres. Doch die Stadt hat weit mehr zu bieten. Ein nahezu vollständig untertunneltes Stadtzentrum, das bei einem Rundgang spannende Einblicke ermöglicht. Besonders ins Auge sticht die St.-Bartholomäus-Kathedrale mit ihrem imposanten Turm, der 103 Meter in die Höhe ragt und die höchste Kirche in ganz Tschechien darstellt. Am Marktplatz rund um die Kirche befinden sich an den vier Ecken drei goldene Brunnen, die mit ihren Motiven aus dem Stadtwappen – Engel, Kamel und Windhündin – hervorragende Fotomotive darstellen. Natürlich durfte auch eine Führung durch die Pilsner Urquell Brauerei nicht fehlen, die einen faszinierenden Einblick in die lange Brautradition der Stadt bietet. Ich war beeindruckt von der Vielfalt an Möglichkeiten, die Pilsen seinen Besuchern bietet. Nach einer kleinen Stärkung, bestehend aus einer feinen Wurst mit Senf und geriebenem Käse, dazu ein Stück Kümmelbrot und ein erfrischendes alkoholfreies Bier, setzte ich meine Reise nach Marienbad fort. Diese zweitgrösste Kurstadt Tschechiens beeindruckt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Besonders erwähnenswert sind die längste Kolonnade des Landes und der älteste Golfplatz der Tschechischen Republik.

Das Zentrum von Marienbad, eingebettet in einem malerischen Tal, ist übersichtlich und kompakt. Die lange Nationalstrasse führt direkt ins charmante Kurviertel, das man bequem innerhalb einer Stunde zu Fuss erkunden kann. Eine der Hauptattraktionen der Stadt ist der berühmte Singende Brunnen, die «Zpívající fontána». Hier schiessen 250 Wasserstrahlen, die aus einer stilisierten Blüte entspringen, bis zu sechs Meter hoch in die Luft, begleitet von sanften Klängen. Jede ungerade Stunde wird dieses Wasserspiel von klassischer Musik oder modernen Hits untermalt. Nach Einbruch der Dunkelheit sorgt eine stimmungsvolle Beleuchtung für eine zusätzliche Prise Magie.

Marienbad zog einst zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten an, darunter Goethe, Chopin, Kafka, Nietzsche, Twain und Edison. Unmittelbar hinter dem Singenden Brunnen erhebt sich die Hauptkolonnade (Hlavní kolonáda), zweifellos die prächtigste Sehenswürdigkeit der Stadt. Entworfen von den Wiener Architekten Miksch und Niedzielski im Stil des Neobarocks, erstreckt sich das 119 Meter lange gusseiserne Bauwerk in einer eleganten Kurve bis zur Kreuzquelle. Das kunstvoll verzierte Gebäude lädt dazu ein, das sogenannte Heilwasser aus verschiedenen Quellen zu probieren. Am nördlichen Ende der Kolonnade steht die Kolonnade der Kreuzquelle, benannt nach einem einst in der Nähe stehenden Holzkreuz. Das kühle Wasser der Kreuzquelle hat eine stark abführende Wirkung – hier ist also Vorsicht geboten!

Mein letzter Halt des Tages war Franzensbad, eine charmante Kurstadt, die ich über die App park4night entdeckte. Ich fand eine Übernachtungsmöglichkeit an der Adresse Klostermannova 2 in Franzensbad. Ein kleiner Tipp am Rande: Beim Bezahlen des Parktickets direkt am Automaten könnt ihr etwas sparen, da hier der PKW-Tarif von 300 CZK für 24 Stunden verrechnet wird. Zahlt ihr hingegen beim Parkwächter, wird es teurer – bis zu 700 CZK, was rund 30 Franken entspricht.

Am Abend, gegen 19 Uhr, wurde es in Franzensbad auffallend ruhig. Die Stadt, ebenfalls ein traditionsreicher Kurort, zeigte sich von ihrer stillen Seite, ideal, um ungestört Fotos zu machen. Die historischen Kopfsteinpflasterstrassen verleihen der Stadt einen ganz besonderen Charme, der mir während meiner gesamten Reise immer wieder begegnen sollte. Franzensbad, bekannt als erster Ort mit einem Moorbad weltweit, gehört zudem zum UNESCO-Welterbe. Die Stadt bietet eine Vielzahl an SPA- und Wellnessanwendungen, die Schwefeleisenmoor, Mineralquellen und CO2-Quellgas nutzen. Wer seinem Körper etwas Gutes tun möchte, ist hier genau richtig.

Tourismushochburg
Am nächsten Morgen führte mich meine Reise weiter nach Loket, wo ich kostenlos beim Bahnhof parkierte. Von dort aus ging es zu Fuss in etwa 15 Minuten hinauf zur kleinen Burgstadt. Der Name Loket, was «Ellenbogen» bedeutet, stammt von der Form der Stadt, die aus der Vogelperspektive einem Ellenbogen ähnelt. Die Burg, eine der ältesten Steinburgen Tschechiens, ist über 800 Jahre alt. Leider war sie während meines Besuchs aufgrund von Renovationsarbeiten geschlossen. Dennoch lohnte sich der Besuch des malerischen Städtchens, dessen farbenfrohe Häuser und Kopfsteinpflasterstrassen zum Verweilen einladen.

Weiter ging es nach Karlsbad, einer Stadt, die mit Orten wie Gstaad oder St. Moritz verglichen werden kann – ein Treffpunkt der Schönen und Reichen, häufig besucht von Gästen aus Russland. Vielleicht ist dies der Grund, warum hier besonders auf Sauberkeit und Ordnung geachtet wird. Die Preise in den Cafés und Restaurants liegen deutlich über dem tschechischen Durchschnitt. Karlsbad hat viel zu bieten: Zwölf Heilquellen, an denen man Wasser in speziellen Karlsbader Trinkbechern kosten kann, die in jedem Souvenirshop erhältlich sind. Allerdings sollte man nicht mit kühlem Wasser rechnen – das bis zu 72 Grad Celsius warme Heilwasser schmeckt sehr ungewöhnlich und sollte nur in kleinen Schlucken genossen werden. Mir persönlich hat es nicht zugesagt.

Ein weiteres Highlight war das Becherovka-Museum, in dem die Geschichte des bekannten Kräuterlikörs in einer spannenden Filmvorführung erläutert wird. Führungen in deutscher Sprache werden mindestens zweimal täglich angeboten. Natürlich darf man am Ende des Besuchs den als «13. Quelle Karlsbads» bekannten Becherovka probieren – eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Der komplette Reisebericht ist im Magazin WOHNMOBIL & CARAVAN Ausgabe 5/24 zu lesen.

Text und Fotos: Anita Maurer
aus dem Magazin: Wohnmobil und Caravan, Zeitschrift Nr. 5/2024

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