Der amerikanische Hersteller Polydrops kombiniert Solarenergie, Batterien und Wärmepumpe. Was aerodynamisch gelungen daherkommt, ist noch nicht jedermanns Sache, aber zeigt Potenzial.
Es bleibt eine Herausforderung, Caravans zu bauen, die für das Ziehen mit Elektrofahrzeugen geeignet sind. Die üblichen Ansatzpunkte sind Gewicht und Aerodynamik. Einer der experimentierfreudigen Hersteller ist das amerikanische Unternehmen Polydrops. Dieser hat beim neuen Campinganhänger P21 zahlreiche aerodynamische Verbesserungen eingeführt, um den Luftwiderstand zu minimieren. Im Vergleich zum Vorgängermodell P19 wurde das Design überarbeitet, um mehr Stabilität und Effizienz zu gewährleisten. Besonders auffällig ist die Keilform der Frontpartie, die für eine höhere Bauweise entwickelt wurde, um Familien ausreichend Platz zu bieten. Die Rückseite verjüngt sich zu einem stromlinienförmigen Heck, das den Luftstrom optimiert und dank eines kleinen Spoilers den Windwiderstand weiter reduziert.
Zusätzlich wurde der Boden des P21 flach gestaltet, was den Luftwiderstand deutlich senkt, ähnlich wie bei Elektrofahrzeugen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen freiliegenden Rahmen und Böden bei vielen Anhängern führt diese Bauweise zu weniger Verwirbelungen und damit zu einer ruhigeren Fahrt. Auch die Kotflügel sind in die Karosserie integriert, um den Luftstrom nicht zu stören. Luftvorhänge und spezielle Lüftungssysteme leiten den Luftstrom um die Reifen herum und sorgen dafür, dass die Luft ruhig ins Heck übergeht. Als weiteres Highlight des P21 benennt der Hersteller die nahtlose Isolierung, die nicht nur einen hervorragenden Wärmeschutz bietet, sondern auch Lärm dämpfen und so für einen erholsamen Schlaf sorgen soll.
Solaranlage, Batterie und Wärmepumpe
Zur Stromversorgung dient ein 5-kWh-Lithium-Eisenphosphat-Stromspeicher (LiFePO4 oder LFP), der von einem integrierten Solarpanel mit 1,3 kW auf dem Dach aufgeladen wird. Ein Kompressor-Kühlschrank mit einem Stromverbrauch von einer Kilowattstunde pro Tag könnte damit fünf Tage in Betrieb bleiben, solange keine anderen Verbraucher gleichzeitig Strom benötigen. Dadurch soll der P21 in der Lage sein, auch abseits des Stromnetzes über eine 12 000-BTU-Klimaanlage und eine Wärmepumpe für angenehme Temperaturen zu sorgen. Dabei sollte man dann allerdings darauf hoffen, dass die Heizung nicht auf Volllast laufen muss und die Isolation das hält, was die Werbung verspricht. Sonst ist die Batterie in wenigen Stunden leer. Dann heisst es: Schnell an die Steckdose. Denn zur Sicherheit kann der Anhänger über einen 30-Ampere-Landstrom-anschluss mit Strom versorgt werden. Die Steuerung der Innenraumtechnik, inklusive Klimaanlage, erfolgt über ein sieben Zoll grosses Touch-Display, das sich auch mit dem Smartphone verbinden lässt und so eine Fernsteuerung ermöglicht. Man kann gespannt sein, ob Wärmepumpen ein Thema bleiben.
Mehr Neuheiten erfahren Sie in der Ausgabe 5/2024 vom Magazin WOHNMOBIL & CARAVAN.
aus dem Magazin: Wohnmobil und Caravan, Zeitschrift Nr. 5/2024